CLUB 119

Restaurant

Weiden am See | 2011 | zum Projektplakat

CLUB 119

Die „Blaue Gans“ mit dem im Jahre 2007 neu errichteten Club 119 bildeten das Kerngebäude des Hoteldorfes im Seepark Weiden.
Ein Großteil des Gebäudes wurde im Jänner 2010 durch einen Brand erheblich beschädigt.
Die Chance wurde genutzt, das Hauptgebäude unter Beibehaltung der Funktionen „Restaurant und Barbetrieb“ durch strukturelle Umplanungen zu optimieren. Den rigiden Bebauungsbestimmungen entsprechend wurde ein zweigeschossiges, multifunktional nutzbares Gebäude konzipiert. Es galt die Funktionen eines „gehobenen“ Gourmetlokales mit einer Bar / Hotellobby und Seminarräumlichkeiten zu verbinden.
Das Restaurant im Erdgeschoss mit der seeseitig vorgelagerten Außenterrasse gliedert sich im Wesentlichen in eine zentrale „Wirtsstube“, das erhaltene ursprüngliche Gastzimmer, und einen zusätzlich neu geschaffenen Speiseraum mit vorgelagerter, verglaster Veranda. Die zentrale Lage der Küche wurde beibehalten.

Im Dachgeschoss wurde, wie beim ursprünglichen Projekt, der Club 119 mit anschließenden Seminarräumlichkeiten eingebaut. Die Neuplanung ermöglichte eine wesentlich großzügigere Gestaltung des Barbereiches. Dominantes Element des Raumes stellt der „Bibliothekskamin“ dar, der den Club in einen Bar- und Loungebereich trennt. Den seeseitigen Außenraum bildet die vorgelagerte Terrasse. Die Materialität des Objektes steht im Einklang mit der vorherrschenden Bebauungsform. Dominante Gestaltungsmerkmale bilden das Schilfdach, weiß verputzte Wände, sowie Holzbauelemente als Fassadenverkleidungen.

Der Innenraum im erdgeschossigen Restaurant wurde mit Materialien ausgestaltet, die die Regionalität unterstreichen, ohne eine kitschige Anbiederung zu assoziieren. Ein weiß gekalkter, genagelter Bretterboden, Bänke mit Holzlamperien, einfache Tische mit schlichter Bestuhlung – all diese Elemente bilden die Grundausstattung eines Lokals, das zum Verweilen einlädt. Der Club kann über zwei Außentreppen betreten werden. Der Hauptzugang erfolgt über die westseitige Betonstiege, die mit vertikalen Holzlamellen als Witterungsschutz verkleidet wurde. Gartenseitig ist dieser direkt über eine Holztreppe erreichbar.

Im Club wurde die ursprüngliche Materialität fortgesetzt:
– Die verlängerte Bar aus Teakholz und patiniertem Zinkblech,
– Gekalkte Holzdielen am Boden,
– An den Wänden weiß gekalkte, reliefartig angeordnete Holzriemen als Akustikelemente,
– Ledersofas und Bänke mit Bartischen.

Die südostseitige Terrasse bildet einen großzügigen Außenraum mit Blick auf den Yachtclub und die Hotelanlage.
Die hier verwendeten Materialien sind überwiegend dem Bootsbau entnommen – Spanndrähte als Absturzsicherungen, Segeltücher als witterungsbeständiger Sonnenschutz.