WB PIONIERWEG

Wohnen

Neusiedl am See| 2012 | zum Projektplakat

WOHNBAU PIONIERWEG

Die im Jahr 1853 errichtete Bergerkaserne mit dem vorgelagerten „Exerzier- und militärischen Übungsplatz“ war ein wesentlicher Impuls für die Siedlungsentwicklung in Neusiedl am See. Das ursprünglich am Ortsrand gelegene Kasernenareal entwickelte sich zu einem von unterschiedlichen Bebauungsformen umgebenen innerstädtischen Siedlungsgebiet, welches östlich von einem Grüngürtel begrenzt wird. Ziel war es bestehende innerstädtischer Baulandreserven zu aktivieren, um einer Zersiedelung entgegenzuwirken.

Im direkten, nördlichen Anschluss an die ehemalige Kaserne befindet sich die Wohnhausanlage ‚Pionierweg‘. Da es sich um eines der größten innerstädtischen unbebauten Grundstücke handelte, wurde unter aktiver Bürgerbeteiligung ein Geschosswohnbau und eine Reihenhausbebauung entwickelt. Der städtebauliche Eingriff interagiert mit dem umliegenden Ortsraum. Die(Wohn-) Bebauung stellt eine Ortsteilidentifikation dar. Durch Verdichtungsmaßnahmen entlang der Kasernengasse und des Pionierweges konnte ein großzügiger Freiraum als „Grünreservoir“, für alle Bewohner und Anrainer öffentlich zugängig und allgemein nutzbar, lukriert werden. Dieser fungiert als Spielplatz, „Tratschzone“, Verweilort und zentrale Bühne für Gräzlfeste.

Die Bebauungsstruktur steht im Kontext zur umliegenden Bebauung. Die Höhenentwicklung der straßenseitigen Baukörper orientiert sich an den bestehenden Bebauungen. Die Straßenräume wurden durch Abrücken der Gebäude aufgeweitet und mit Baumbepflanzungen und Vorgärten attraktiviert. Die fußläufige Anbindung erfolgt barriere-, und verkehrsfrei über den Freiraum. Gegenüber den im Innenhof errichteten zweigeschossigen Reihenhäusern mit Privatgärten bildet zu den Straßen hin ein gestaffelter, dreigeschossiger Wohnbau den räumlichen Abschluss. Im Erdgeschoss verfügen die Wohnungen über vorgelagerte private Freiräume – in den übrigen Geschossen über großzügige Terrassen oder Balkone. Die Architektur fügt sich in einer zeitlosen Formensprache in die umgebende Bebauung ein.